Ein letzter Trost


Hast von der Eisenbahn an Garten,
Grundstücksspekulanten nur d’rauf warten,
ihn den Eisenbahnern zu entreißen,
den auf Eisenbahner deners scheiß’n.

Was net g’schaft hab’m,
Republikaner und Komunisten,
und a net die braun Faschisten,
das schaft jetzt das Kapital,
den bei der Eisenbahn,
schaffen nimmer Amtsräte,
sondern Manager an.

Wennst dann da stehst, mit dei’m Spaten,
mit die’m Rechen und deine Harken,
bleibt dir noch ein letzter Trost bestehn,
könnst mal wieder zum Grab der Eltern gehen.

Da koanst dann werkeln,
koanst dann sähen.
Unkraut rupfen unter Tränen,
und denken an die schöne Zeit,
die so weit weg is von Heut.

Damals war die Arbeit schwer und dreckig,
die G’sichter vom Schweiß und Ruaß ganz speckig,
aber nie hätt sich damals oana erdreißt,
das er dem Eisbahner sein Garten entreißt.

Eisenbahn des war a Gemeinschaft,
wo der Große und der Kloane, jeder an sein Platz, gemein-schaft,
aber so schnell kann es geschehn,
wenn sich die Regierung nur noch als Konkursverwalter tut sehn.

Es wird verscherbelt und verramscht,
wofür in über hundert Jahren wurd gekämpft.
Jetzt wird der Bundesbürger sich zurück lehnen,
wofür soll er sich den schämen,
was geht ihm die Bahn schon an.

Erst wurd die Bundesbahn zerschlagen, dann die Post,
nun geht’s auch der Bundeswehr an Kragen,
und wenn dies Spiel so weiter geht,
sich Deutschland schließlich selbst aufgibt.

Wenn’st dann in ein paar Dekaden,
will’st wissen wo die Deutschen waren,
dann kannst auf den Friedhof gehen,
der ist gepflegt, und der ist schön,
denn hier sind’s immer noch am werkeln,
die alten Eisenbahner, und Gräber sind ihre Gärten.

Reinhard Pekruhl

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