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1913 war das Gelände der jetzt ältesten Anlage der Landwirtschaft noch ödes Brachland, das sich zwischen den Kastanienwald an der Zschokkestraße (dem damaligen Saubauernwald) bis weit jenseits des schmalen Straßenbandes der heutigen Westendstraße zur Siegenburgerstraße ausdehnte. Wohngebäude gab es zur damaligen Zeit in dieser Gegend noch nicht.

Beliebte Ausflugsziele in diesem Gebiet waren neben dem Saubauernwald das Hackermalzhaus in Richtung Landsberger Straße gelegen und das Gartenhaus Belle, das in Höhe der heutigen Philipuss-Kirche stand und über eine Feldstraße zu ereichen war.

Die ersten etwa 600 Gartenbesitzer der Anlage mußten schwere Rodungsarbeiten leisten. Massive Felsbrocken mußten dem herbeigeschafften Ackerboden weichen. Erst viel später war an die Errichtung von Gartenhäusern zu denken. Das nötige Bauholz wurde aus dem nahen Wald besorgt. Wer sich das nicht zutraute, verwendete Kistenbretter oder Abfallholz. Der damalige Vorstand achtete vor allen Dingen darauf, daß sich die Gartenhäuser in ihrer Höhe anpaßten.

Zu mehr Komfort in der Gartenanlage kam es, als beherzte Gartenpioniere eine Wasserleitung durch die Anlage bis zur Kantine verlegten.

Der Anfang der Kantine war ein kleiner Kiosk. H. Niedermaier, der damalige Pächter, sorgte so gut es ging, in der damals mageren Zeit für das leibliche Wohl der Gartler. Sein "Kollege", ein Boxerhund, saß stets im Beiwagen seines Motorrades als Beifahrer. Zum Schutze der Augen von “Basko” wurde ihm ganz einfach eine Motorradbrille aufgesetzt.

Vorübergehend mußte die Gartenanlage verkleinert werden, weil die Planung des Rangierbahnhofes das Gelände der Bundesbahnlandwirtschaft direkt berührte.

In den 40ger Jahren gab es in den Gärten kein Fleckchen Erde, das nicht bepflanzt wurde. Es gab sogar eine Verpflichtung, Gemüse und Kartoffeln anzupflanzen. Da wurde jeder Garten zum kleinen Bauernhof, nachdem es auch allgemein üblich war, Hühner und Stallhasen zu halten.

Durch den Bau des Bus- und Straßenbahndepots mußten viele Gärten weichen. Als dann noch Wohnhäuser für Bundesbahnbedienstete gebaut wurden, war unsere Gartenanlage auf unseren jetzigen Stand von 130 Gärten reduziert.

Die jetzigen Freizeitgärtner sind offensichtlich bemüht, aus unserer Gartenanlage ein Paradies zu zaubern und dies zu hegen und zu pflegen.

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